Bauliche Erweiterung Kantonsschule Baden
Das Schulareal wurde in den 60er Jahren als Campus entwickelt, der sich als eigene Nutzeinheit städtebaulich klar von seiner Umgebung trennt und im Innern eine eigene Qualität generiert.
Die benötigten zusätzlichen Schulräume fänden in etwa im Gebäudevolumen des Hauptgebäudes 1 Platz. Das Haus stellt den Nukleus des gesamten Campus dar. Es spiegelt die intensive Auseinandersetzung Fritz Hallers mit städtebaulichen, architektonischen, bautechnischen und pädagogischen Fragestellungen wieder und ist uns in dieser Hinsicht Leitbild für die Entwicklung der Campuserweiterung. Zudem entspricht sein Gebäudekonzept den Anforderungen an eine flexible Gebäudestruktur, die sowohl den klassischen Frontalunterricht, wie auch dankt der nichttragenden Wände, flexibel eingeteilt, bespielt und möbliert werden kann. So drängt sich uns die anspruchsvolle Vorstellung auf, das Gebäude zu duplizieren, dies im Sinne einer zeitgemässen und nachhaltigen Art und Weise.
Das von Fritz Haller gewählte Achsmass von 2.00 x 2.00m führte er zurück auf ein quadratisches Klassenzimmer mit einer Fläche von 60m2. Ein Klassenzimmer mit 70m2 kann aus Gründen der Raumtiefe nicht quadratisch sein.
Um die Flexibilität zu erhöhen halten wir, im Gegensatz zum Hallerbau, die Gebäudeecken beidseitig offen, so dass eine umlaufende Zone entsteht, die frei bespielt werden kann. Der Gebäudekern ist massiv, die vier Fluchtwege können, dank brandfallgesteuerter Türen offen bleiben, so dass das Gebäudeinnere Teil der ganzen Fläche wird.
Die Qualitäten des offenen Erdgeschosses sind enorm: Die Umgebung wird in alle vier Richtungen einbezogen, die vier Eingänge entsprechen dem Grundgedanken der inneren Campuserschliessung.
Aus Platzgründen und zur Optimierung der Verbindung zur Sporthalle 8 ist es naheliegend, das Volumen unter Terrain zu platzieren. Die Synergie zwischen Tageslichtnutzung und Flächen-/ bzw. Volumeneffizienz führt zur Idee, die Dachkonstruktion der Halle oberirdisch anzuordnen und die Tragstruktur sowohl als Oberlicht, als auch Aussenbereich für die Mensa zu nutzen.
Die Umgestaltung des Freiraums baut auf dem orthogonalen Raster des Masterplans von Fritz Haller und Albert Zulauf auf. Daran orientiert und in zeitgemässer Form wird der Campuscharakter der Schule gestärkt. Da der Freiraum knapp bemessen, aber für die Gesamtanlage von grosser Bedeutung ist, sollen ausreichende Orte für die Nutzung in der Pause, den Unterricht und die Freizeit entstehen.
Über der Fundation und um den Kern in Stahlbeton, ist das Gebäude als Skelett in Holzsystembau konstruiert. Die Primärstruktur ist an den Aussenfassaden und im Innenraum mit einer klaren Rasterung aufgebaut.
Auftraggeber: Immobilien Aargau
Jahr: 2021
Nutzung: Kantonsschule, Sporthalle, Kantine
Verfahren: offener Wettbewerb
Landschaftsarchitekt: Hager Partner AG, Zürich
Bauingenieur: Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure AG, Zürich
Holzbauingenieur: IngenieurIHT Rafz Ingenieurholzbau + Holzbautechnik GmbH, Rafz
Haustechnikplanung: Waldhauser + Hermann AG, Münchenstein
Projektstand: abgeschlossen