Überbauung Wohn-Form Obersiggenthal
Das Areal verfügt über ausserordentlich spannende und ereignisreiche Lagequalitäten. Limmat, Martinsberg und die Stadtsilhouette von Baden generieren eine bemerkenswerte Szenerie; der Brückenbogen der Siggenthalerbrücke rahmt den Blick in die Flusslandschaft Richtung Turgi. Dem gegenüber ist das angrenzende Quartier eher introvertiert und kleinteilig; Landstrasse und Limmat trennen es von seiner Umgebung.
Das Neubauprojekt Wohn-Form schliesst das Quartier im Westen ab. Grösse und die zu erwartende, besondere Wohnform machen es unseres Erachtens umso wichtiger, das Projekt in das bestehende Quartier einzubinden. Dies erreichen wir zum einen durch eine angemessene Gebäudekörnung, durch die Ausrichtung der Einzelbauten auf die Quartierstruktur und durch die Platzierung des Hauptzugangs, der Adresse an der Austrasse.
Die Präsenz der oben beschriebenen Umgebung und die im Programm gewünschten unterstützenden Massnahmen zur Förderung der sozialen Kontakte führen uns zur Idee, die Erschliessung als Begegnungsort auszubilden und einen Raum zu schaffen, der neben funktionalen Aspekten eine Vielzahl an Begegnungs- und Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Durch eine Schallschutzverglasung und ein mit transparenten PV Elementen bestücktes Glasdach, kann der Hof den Jahreszeiten entsprechend immer genutzt werden. Ein Grossteil der Fläche ist nicht unterkellert, so dass eine Pflanzenwelt entstehen kann, die aus dem Hof einen Garten macht, der sich auch in die Vertikale entwickelt lässt. Eine erdverlegte Regenwasserzisterne (mit Überlauf zur Gartenzisterne) sorgt für die nötige Bewässerung. Der grosse Gemeinschaftsraum und die benachbarten Ateliers beleben den Ort, Treppen und Lift sind so angeordnet, dass Begegnungen sichergestellt sind.
Räumlich setzen wir den Hof in Beziehung zu seiner Umgebung. Im Norden ist die Hecke unterhalb der Landstrasse präsent, der Lärm bleibt aber draussen. Der Haupteingang ist sehr reduziert so dass beim Eintreten in den Hof eine gewisse Dramatik entsteht. Highlight ist der über die Diagonale entwickelte Blick über den Garten in die Flusslandschaft. Die zweiläufige Treppe begleitet diesen Blick in die Vertikale und gipfelt in der für alle zugängliche, gedeckte Dachterrasse mit Blick auf das überwältigende Panorama.
Auftraggeber: Regionalwerke AG Baden
Jahr: 2019
Nutzung: Wohnungen
Verfahren: Studienauftrag, selektiv
Landschaftsarchitekt: SKK Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Bauingenieur: HKP Bauingenieure AG, Baden
HLKSE: T&P Troxler & Partner, Ruswil
Holzbauplanung: Makiol Wiederkehr AG, Beinwil am See
Verkehrsplanung: Belloli Raum- und Verkehrsplanung, Brugg
Projektstand: abgeschlossen